Airbnb: bis zu 3 Millionen Übernachtungen in der Schweiz

Airbnb: bis zu 3 Millionen Übernachtungen in der Schweiz

Das Walliser Tourismus-Observatorium (Tourobs) verfolgt seit 2014 die Entwicklung von Airbnb in der Schweiz und rechnet bis Ende 2017 mit 3 Mio. Airbnb-Übernachtungen – etwa 8 Prozent der 35 Mio. Hotelübernachtungen. Die aktuelle Studie zeigt zudem auch das schnelle Wachstum vom Airbnb Angebot in der Schweiz. Seit dem letzten Jahr hat sich dieses um 11'000 Objekte erweitert und somit eine Grösse von fast 30'000 Objekten mit rund 80'000 Betten erreicht. Alleine 5'150 der Objekte (22'953 Betten) befinden sich im Wallis, welches die Spitze der Kantone mit den meisten Airbnb-Betten bildet. Bereits 30 Prozent des Hotelangebots werden momentan durch Airbnb-Betten in Anspruch genommen. Im Wallis explodierte der Bettenanteil von Airbnb sogar von 57 Prozent auf 73 Prozent innerhalb von nur sechs Monaten.

ZWEITWOHNUNGSMARKT  GEWINNT AN ENFLUSS

Zwei Drittel der in der Schweiz über Airbnb angebotenen Objekte sind ganze Wohnungen. In der Schweiz gibt es fast 4,4 Millionen Wohnungen, von denen ca. 16 Prozent als Zweitwohnungen gelten. Die aktuell gut 30'000 Airbnb-Objekte entsprechen demnach gut 4 Prozent des Zweitwohnung-Bestandes. Die Kantone Graubünden, Wallis, Tessin und Obwalden heben sich mit einem Zweitwohnungsanteil zwischen 46 und 25 Prozent deutlich vom nationalen Durchschnitt ab und bieten dem Wachstum von Airbnb damit viel Potential.

ZUNEHMEND PROFESSIONELLE ANBIETER

Vermittelt werden die Objekte auf Airbnb nicht nur von Privatpersonen (Hosts), sondern zunehmend durch Ferienwohnungsagenturen und professionelle Immobilienunternehmen. Der Anteil der Hosts die nur ein einzelnes Objekt anbieten sinkt dadurch deutlich, während sich die Anbieter von mehr als 10 Objekten weitere Anteile verschaffen.

CHANCEN FÜR DIE HOTELLERIE

Obschon das schnelle Wachstum von Airbnb Objekten und Übernachtungen letztlich in direkter Konkurrenz mit der traditionellen Hotellerie steht, bietet die Plattform durchaus auch Chancen. So nutzen immer mehr Hotelbetriebe Airbnb aktiv als Vertriebsplattform für ihre Personalwohnungen, Appartements oder auch einzelne Zimmer/Suiten. Insbesondere bei stark saisonal geprägten Betrieben kann dies in der Zwischensaison eine interessante Einnahmequelle sein. Auch hinsichtlich der digitalen Vermarktung und dem Onlinevertrieb kann die Branche sicherlich auch einiges von Airbnb lernen.

Beitrag: Jsabelle Pabst